Stadt Erkelenz prüft Schadensursachen – provisorische Wiederherstellung bis zum Weihnachtsgeschäft geplant
Auf der Kölner Straße zwischen Markt und Kölner Tor ist es in den vergangenen Wochen zu Absackungen im Pflaster gekommen. An einzelnen Stellen wurde der Gehwegbereich so stark beeinträchtigt, dass provisorische Sperrungen notwendig wurden. Nach aktuellem Kenntnisstand gehen die Fachleute der Stadt Erkelenz davon aus, dass Ausspülungen im Untergrund, verursacht durch die Starkregenereignisse des Sommers 2025 und den noch nicht verfüllten Stollenvortrieb, die wahrscheinlichste Ursache sind.
„Im Ergebnis ist anzunehmen, dass im Untergrund jetzt Ausspülungen und sogenannte Klüfte bis auf die Ebene des Stollens vorliegen, die ein Nachsacken des Pflasterunterbaus bewirken“, erklärt Technischer Beigeordneter Martin Fauck.
Aufgetretene Schäden und mögliche Ursachen
Bereits zuvor waren im Bereich zwischen Kölner Tor und Markt vereinzelte Setzungen festgestellt worden. Während der Bauphase im Sommer 2025 kam es innerhalb weniger Wochen gleich zu mehreren außergewöhnlichen Starkregenereignissen: Im Juli fielen 54 Millimeter Regen – mehr als bei einem sogenannten hundertjährlichen Regenereignis –, kurze Zeit später folgte ein weiteres Starkregenereignis, das die Werte eines 30-jährlichen Ereignisses überstieg.
Neben den Wassermengen könnten auch defekte Hausanschlüsse sowie die enge Leitungsbündelung im Untergrund – Strom, Gas, Wasser und zwei übereinanderliegende Kanäle – zur Instabilität beigetragen haben.
Aktuelles Vorgehen
Zur genauen Schadensanalyse hat die Stadt ein Vermessungsbüro mit der kurzfristigen Aufnahme der Oberfläche sowie Nachmessungen zu späteren Zeitpunkten beauftragt. Zusätzlich wird ein unabhängiger Sachverständiger hinzugezogen. Ein Ingenieurbüro für Geotechnik, Fachplaner für Tief- und Kanalbau sowie das städtische Tiefbauamt arbeiten derzeit gemeinsam an einem Sanierungskonzept.
Ziel ist es, den Untergrund zu stabilisieren, etwa durch das Verpressen von Hohlräumen mit speziellen Materialien. Diese Arbeiten könnten, sofern die Fachgutachten vorliegen, bereits im November beginnen. Bis dahin bleiben die betroffenen Abschnitte der Kölner Straße für Fahrzeuge gesperrt, eine unmittelbare Gefährdung für Passanten besteht nach Angaben der Stadt nicht.
„Es besteht keine akute Gefahr. Wir halten an dem Ziel fest, die Kölner Straße als lebenswichtige Ader der Innenstadt zu erhalten. Zum Beginn des Weihnachtsgeschäftes soll sie wieder provisorisch begehbar sein“, betont Bürgermeister Stephan Muckel.
Hintergrund: Sanierung im Rahmen von „Erkelenz 2030“
Die Arbeiten an der Kanalisation stehen im Zusammenhang mit dem im Handlungskonzept „Erkelenz 2030“ vorgesehenen Umbau von Marktplatz und Kölner Straße. Im Zuge der Maßnahmen wurde auch die Erneuerung der Kanalisation notwendig, da sowohl die Hauptkanäle als auch viele Hausanschlüsse erhebliche Schäden aufwiesen.
Wegen der beengten Straßenverhältnisse mit nur sieben bis acht Metern Breite und der großen Tiefe eines der beiden Kanäle (rund 5,5 Meter) entschied sich der Ausschuss für Bauen, Betriebe, Klimaschutz und Umwelt im September 2022 für eine Stollenbauweise. Diese sollte die Belastung für Anwohner, Gewerbetreibende und Verkehr deutlich reduzieren und die Bauzeit um rund eineinhalb Jahre verkürzen.
Die endgültige Wiederherstellung der Oberflächen auf der Kölner Straße wird jedoch erst erfolgen, wenn keine weiteren Setzungen mehr auftreten. Nach aktuellem Sachstand ist damit frühestens Anfang 2026 zu rechnen.






















