7. Juni 2023 / Aus aller Welt

40 Prozent Rohingya in Lagern leiden an Krätze

Die Krätze verbreitet sich unter Flüchtlingen in den überfüllten Lagern in Bangladesch besonders angesichts von mangelnder Hygiene. Die Ärzte ohne Grenzen schlagen Alarm.

Krätze ist eine durch Milben verursachte ansteckende, nicht-tödliche Hautkrankheit.
von dpa

Nach einer neuen Untersuchung der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen leiden fast 40 Prozent der Rohingya-Flüchtlinge in den überfüllten Lagern in Bangladesch an Krätze. Der Ausbruch dauere schon seit über einem Jahr an, teilte die Organisation mit.

«Es ist unfassbar, dass ein Krätze-Ausbruch so lange andauert und den Menschen Leid verursacht und ihnen ihre Würde nimmt», sagte Einsatzleiter Karten Noko von Ärzte ohne Grenzen vor Ort.

Auch ein für Gesundheit zuständiger Mitarbeiter der Behörde Bangladeschs, die sich um Rohingya kümmert, sagte der dpa: «Wir versuchen mit unseren limitierten Ressourcen den Ausbruch zu kontrollieren, indem wir die Lagerbewohner behandeln und sie über die Bedeutung von Hygiene aufklären.»

Überfüllte Lager

Die Krankheit verbreite sich besonders angesichts von mangelnder Hygiene unter den sehr eng zusammenlebenden Lagerbewohnern sehr schnell, sagte er. Oft lebten fünf, sechs Leute in einem kleinen Raum, etwa aus Bambus, und teilten sich die gleichen Betten und Kleider.

Krätze ist eine durch Milben verursachte ansteckende, nicht-tödliche Hautkrankheit. Die Milben leben in der Haut und legen dort auch Eier. Wegen Ausscheidungen der Milben gib es Hautreaktionen wie starken Juckreiz und es kann auch zu einem größeren Hautausschlag kommen.

Hunderttausende Rohingya leben seit Jahren in überfüllten Lagern in Bangladesch. Dorthin waren sie 2017 aus dem mehrheitlich buddhistischen Nachbarland Myanmar geflüchtet, als das dortige Militär eine Offensive gegen die muslimische Minderheit startete. Die UN bezeichnen die Verfolgung der Rohingya als Völkermord. Die Rohingya hatten durch ein 1983 erlassenes Gesetz der damaligen Militärjunta in Myanmar ihre Staatsbürgerschaft verloren. Bangladesch hofft, dass sie bald wieder nach Myanmar zurückkehren. Bislang scheiterten mehrere Rückführungsversuche aufgrund von Sicherheitsbedenken der Flüchtlinge.


Bildnachweis: © Henning Kaiser/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Schlemmen und shoppen beim kulinarischen Treff
Erlebe Dein Erkelenz

Lassen Sie es sich gut gehen und genießen Sie kulinarische Highlights bei einem Sonntagsnachmittagsbummel durch die Erkelenzer Innenstadt!

weiterlesen...
Dein Erkelenz Wochenübersicht für die KW 37
Erlebe Dein Erkelenz

Was steht vom 11.09. bis 17.09.2023 in Erkelenz an?

weiterlesen...
Dein Erkelenz Wochenübersicht für die KW 36
Erlebe Dein Erkelenz

Was steht vom 04.09. bis 10.09.2023 in Erkelenz an?

weiterlesen...

Neueste Artikel

Ärzte: Erdbebenregion unzureichend auf Winter vorbereitet
Aus aller Welt

Im türkischen Erdbebengebiet sollen laut Experten 160.000 Menschen in Containern und rund eine Million Menschen in Zelten oder anderen improvisierten Unterkünften untergebracht - und der Winter naht.

weiterlesen...
Erst fünf weibliche Physik-Nobelpreisträgerinnen
Aus aller Welt

Etwa 500 Nominierungen gingen diesmal für den Preis in Physik ein - gewonnen hat auch eine Frau. Sie reiht sich damit in eine kurze Liste von Vorgängerinnen ein.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Ärzte: Erdbebenregion unzureichend auf Winter vorbereitet
Aus aller Welt

Im türkischen Erdbebengebiet sollen laut Experten 160.000 Menschen in Containern und rund eine Million Menschen in Zelten oder anderen improvisierten Unterkünften untergebracht - und der Winter naht.

weiterlesen...
Erst fünf weibliche Physik-Nobelpreisträgerinnen
Aus aller Welt

Etwa 500 Nominierungen gingen diesmal für den Preis in Physik ein - gewonnen hat auch eine Frau. Sie reiht sich damit in eine kurze Liste von Vorgängerinnen ein.

weiterlesen...