4. Januar 2024 / Aus aller Welt

74-Jähriger soll Männer in seinem Wohnzimmer kastriert haben

Er soll Männern gegen Bezahlung in seinem Wohnzimmer unter anderem Hoden entfernt haben. Jetzt steht der 74-Jährige wegen dieser Eingriffe vor Gericht. Der Fall weckt Erinnerungen.

Das Landgericht Erfurt verhandelt einen Fall gegen einen 74-jährigen Mann, der in seiner Wohnung operative Eingriffe an mehreren Männern gegen Bezahlung durchgeführt haben soll.
von dpa

Ein 74 Jahre alter Mann ohne medizinische Ausbildung soll Kastrationen und andere operative Eingriffe gegen Bezahlung angeboten und durchgeführt haben. Deshalb muss sich der Mann aus dem thüringischen Sömmerda seit heute wegen schwerer Körperverletzung vor dem Landgericht Erfurt verantworten.

Um die Opfer zu schützen, wurde die Anklage unter Ausschluss der Öffentlichkeit verlesen. In acht Fällen soll der 74-Jährige Eingriffe durchgeführt haben. Sieben Männer aus verschiedenen Regionen Deutschlands sollen betroffen sein, hieß es auf Nachfrage seitens der Staatsanwaltschaft. Angeklagt ist der 74-Jährige unter anderem wegen schwerer Körperverletzung, da die Betroffenen dauerhaft ihre Fortpflanzungsfähigkeit verloren haben sollen.

Kastrationen im Internet angeboten

Der Angeklagte soll seine Dienste in Internetforen angeboten und die Eingriffe im Wohnzimmer seiner Wohnung durchgeführt haben. Es soll dabei unter anderem um die Amputation von Hoden und Penis gegangen sein. Die betroffenen Männer sollen für die Eingriffe zwischen 500 und 2200 Euro gezahlt haben.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Taten strafbar sind, auch wenn sich die betroffenen Männer selbst dazu bereit erklärt haben. Im Falle einer Verurteilung bewegt sich der Strafrahmen laut Staatsanwaltschaft zwischen drei und 15 Jahren.

Der Angeklagte selbst schwieg beim Prozessauftakt. Sein Verteidiger gab allerdings an, dass sich der Mann gegebenenfalls im weiteren Verhandlungsverlauf äußern werde. Unklar ist, wann der Prozess weitergeht. Der Angeklagte ist selbst krank und plant, sich einer Operation zu unterziehen.

Erinnerungen an Fall aus Bayern

Die Eckdaten erinnern an einen Fall aus Bayern: Im Dezember 2021 wurde am Landgericht München II ein damals 67 Jahre alter Elektriker wegen schwerer, gefährlicher und einfacher Körperverletzung zu mehr als acht Jahren Haft verurteilt. Er hatte zugegeben, in Sadisten-Foren im Internet «Kastrationen» angeboten zu haben. Mehrere Männer zahlten ihm demnach Geld dafür, dass er sie beispielsweise folterte und die Hoden entfernte. Einer der Männer starb nach dem Eingriff - woran, konnte das Gericht nicht mehr ergründen.


Bildnachweis: © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Erkelenzer Innenstadt: Neue Verkehrsführung startet am 5. Mai
Aktuelle Nachrichten

Die neue Verkehrsführung der Erkelenzer Innenstadt startet am 05. Mai.

weiterlesen...
Ein Fest für die neue Mitte: „Bike & BBQ“ eröffnet die neue Innenstadt
Märkte und Stadtfeste

Erkelenz 2030: Wir blicken zurück auf die Entwicklungen und Ergebnisse der großen Umgestaltung und Sanierung der Erkelenzer Innenstadt

weiterlesen...
Spielplatzeröffnung in Matzerath
Aktuelle Nachrichten

Komm zur feierlichen Eröffnung vom Spielplatz in Matzerath.

weiterlesen...

Neueste Artikel

Auto kollidiert mit Fußgängern - zwei Schwerverletzte
Aus aller Welt

Die Polizei ist im Landkreis Esslingen im Einsatz. Hier sind zwei Fußgänger von einem Auto erfasst worden.

weiterlesen...
Chemie-Explosion: 77.000 Spanier sollen nicht ins Freie
Aus aller Welt

Schon wieder gibt es einen Brand in einem Chemikalienlager in Spanien. Zehntausende Menschen sollen in Andalusien zu Hause bleiben. Ganz in der Nähe liegt eine bei Touristen beliebte Großstadt.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Auto kollidiert mit Fußgängern - zwei Schwerverletzte
Aus aller Welt

Die Polizei ist im Landkreis Esslingen im Einsatz. Hier sind zwei Fußgänger von einem Auto erfasst worden.

weiterlesen...
Chemie-Explosion: 77.000 Spanier sollen nicht ins Freie
Aus aller Welt

Schon wieder gibt es einen Brand in einem Chemikalienlager in Spanien. Zehntausende Menschen sollen in Andalusien zu Hause bleiben. Ganz in der Nähe liegt eine bei Touristen beliebte Großstadt.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner