5. November 2022 / Aus aller Welt

Der Sumpf-Haubenpilz ist Pilz des Jahres 2023

Ein kleiner Stiel mit gelben bis orangen Köpfchen, der vor allem in feuchten Gebieten vorzufinden ist: Der Sumpf-Haubenpilz ist neuer Pilz des Jahres. Er hat es hierzulande aber zunehmend schwerer.

Eine Gruppe Sumpf-Haubenpilze in einem moosigen Waldbach.
von dpa

Er ähnelt einem Streichholz mit seinem gelben bis orangen Köpfchen: Der Sumpf-Haubenpilz ist von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGFM) mit Sitz in Karlsruhe zum Pilz des Jahres 2023 gekürt worden.

Der etwa zwei bis vier Zentimeter große Pilz mit glasig-weißem Stiel wächst vor allem in naturnahen, sumpfigen Bereichen. Dabei heben die Stile das drei bis sechs Millimeter lange Kopfteil aus dem Wasser. Der Pilz zersetzt Pflanzenreste wie Laub, Nadeln und Fichtenzapfen. Er kommt den Angaben zufolge in ganz Europa vor, in Deutschland ist der Sumpf-Haubenpilz vor allem im Bayerischen Wald, Harz, Thüringer Wald und Schwarzwald verbreitet.

Klimawandel gefährdet Lebensraum

Die Fruchtkörper des Pilzes entstehen bereits im Frühjahr und können in Bergregionen bis in den Sommer hinein zu sehen sein. Trotz seiner geringen Größe lässt sich der Sumpf-Haubenpilz dennoch leicht entdecken, denn es stehen oft Dutzende von ihm auf kleinem Raum.

Längere Trockenphasen infolge der Klimaerwärmung machen dem Pilz laut DGFM verstärkt zu schaffen. Aber auch durch größere Forstschäden sei der Lebensraum des Pilzes gefährdet, da er auf weitgehend ungestörte, sumpfige Waldstellen angewiesen sei. Um ihm wieder mehr Lebensraum zu geben, plädiert die Gesellschaft dafür, dem Wald seine Dynamik zu lassen und wieder mehr abgestorbene Bäume als Schattenspender und Feuchtigkeitsspeicher liegen zu lassen.

Wie dies gehen könnte, ist den Angaben zufolge bereits heute in den ehemaligen Fichtenwäldern des Nationalparks Bayerischer Wald zu sehen. Der dortige Bergmischwald soll schon in wenigen Jahrzehnten wieder Lebensräume für den Sumpf-Haubenpilz und viele weitere Arten bieten.


Bildnachweis: © Dr. Matthias Theiß/DGfM/dpa
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