29. April 2023 / Aus aller Welt

Deutsches Motorsegelschiff rettet 47 Migranten im Mittelmeer

Die Crew der «Nadir» brachte die Migranten anschließend auf die italienische Insel Lampedusa. Bereits in der Nacht zuvor gab es einen Einsatz.

von dpa

Die deutsche Hilfsorganisation Resqship hat weitere 47 Migranten in Seenot aus dem Mittelmeer gerettet. Die Crew des Motorsegelschiffs «Nadir» nahm die Menschen am Freitag von einem überfüllten Stahlboot auf, das zu kentern drohte, und brachte sie auf die italienische Insel Lampedusa, wie die Nichtregierungsorganisation mitteilte. Unter den Insassen befanden sich den Angaben zufolge 14 Frauen, darunter eine Schwangere, ein Kleinkind und mehrere Minderjährige.

Bereits in der Nacht zuvor habe die Crew 54 Menschen auf einem manövrierunfähigen Holzboot Nothilfe geleistet, hieß es weiter. Nachdem die «Nadir» das Boot über Stunden hinweg begleitet habe, seien die Menschen von der italienischen Küstenwache gerettet und nach Lampedusa gebracht worden.

Der Motorsegler des Hamburger Vereins ist eigentlich kein Rettungsschiff, das viele Menschen transportieren kann. Bei ihren Einsätzen übernimmt die «Nadir» meist die Erstversorgung, ehe größere Rettungsschiffe Migranten und Flüchtlinge in Seenot aufnehmen. Die Rettung am Freitag war der dritte Einsatz der Crew innerhalb weniger Tage. Erst am Mittwoch hatten die italienischen Behörden die «Nadir» angewiesen, 41 Menschen aus einem Boot in Seenot zu sich an Bord zu nehmen und nach Lampedusa zu bringen.

Migranten kamen aus Guinea und der Elfenbeinküste

Zur letzten Rettung sagte Resqship-Sprecherin Cat Spangehl: «Das Boot war instabil, völlig überladen und lag sehr tief im Wasser.» Durch die Wellen habe «akute Kentergefahr» bestanden. Im Inneren habe bereits Wasser gestanden. «Die Menschen wurden immer panischer. Trotz der kritischen Situation mussten wir lange auf die Erlaubnis der italienischen Behörden warten, um die Menschen an Bord nehmen zu dürfen.» Die Menschen waren am Donnerstagabend aus der tunesischen Stadt Sfax gestartet. Sie stammen überwiegend aus Guinea und der Elfenbeinküste.

Seit Monaten versuchen sehr viele Menschen, von Nordafrika aus über die gefährliche Mittelmeerroute Süditalien zu erreichen. Zuletzt kam es dabei immer wieder zu tödlichen Unfällen. Das Innenministerium in Rom hatte bis Freitag knapp 41.000 Bootsmigranten gezählt, die die italienischen Küsten erreichten - das sind den Angaben zufolge mehr als viermal so viele Menschen wie im Vergleichszeitraum 2022.


Bildnachweis: © Leon Salner/RESQSHIP/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Teile diesen Artikel

Meistgelesene Artikel

Polizeimeldungen

Erkelenz-Hetzerath (ots) - Wieder ist es Betrügern gelungen, an Bankkarten zu kommen. Am

weiterlesen...
Polizeimeldungen

Erkelenz (ots) - Im Zeitraum zwischen Mittwochabend (10. April), 19 Uhr, und Donnerstagm

weiterlesen...
Polizeimeldungen

Erkelenz (ots) - Unbekannte stahlen einen auf der Wilhelmstraße abgestellten Peugeot Box

weiterlesen...

Neueste Artikel

Aus aller Welt

Graue Wolken, prasselnder Regen und eine Spur der Zerstörung: Die Regenzeit in Ostafrika fällt in diesem Jahr ungewöhnlich heftig aus. Schon jetzt gibt es Hunderte Tote.

weiterlesen...
Aus aller Welt

Eine Woche lang suchten Einsatzkräfte Tag und Nacht nach dem sechs Jahre alten Jungen. Mittlerweile wurde die aktive Suche eingestellt, ermittelt wird weiterhin. Doch eine Spur gibt es weiterhin nicht.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Aus aller Welt

Graue Wolken, prasselnder Regen und eine Spur der Zerstörung: Die Regenzeit in Ostafrika fällt in diesem Jahr ungewöhnlich heftig aus. Schon jetzt gibt es Hunderte Tote.

weiterlesen...
Aus aller Welt

Eine Woche lang suchten Einsatzkräfte Tag und Nacht nach dem sechs Jahre alten Jungen. Mittlerweile wurde die aktive Suche eingestellt, ermittelt wird weiterhin. Doch eine Spur gibt es weiterhin nicht.

weiterlesen...