24. Januar 2025 / Aus aller Welt

Feuerwehr in Kalifornien vor Trump-Besuch weiter im Einsatz

Am Wochenende soll es in Südkalifornien endlich regnen. Doch noch kämpfen Tausende Feuerwehrleute gleich gegen mehrere Brände an. Donald Trump möchte sich vor Ort ein Bild machen.

Dichter Rauch lag über der betroffenen Region.
von dpa

Der wochenlange Kampf gegen die Flammen in Südkalifornien ist noch nicht zu Ende. Die schlimmsten Großbrände sind zwar weitgehend unter Kontrolle, doch an mehreren Stellen flammten neue Feuer auf. Das am Mittwoch ausgebrochene «Hughes»-Feuer nördlich von Los Angeles hatte sich bei starken Winden zunächst schnell ausgebreitet, konnte dann aber rasch zu knapp 25 Prozent eingedämmt werden. Berichte über abgebrannte Häuser gab es zunächst nicht. 

Die «Eaton» - und «Palisades»-Flächenbrände hatten zusammen über 16.000 Gebäude zerstört. Suchteams stießen in den verkohlten Trümmern bisher auf 28 Opfer. Noch sind viele Brandzonen abgesperrt. Nach Angaben der Polizei werden im Bereich von Los Angeles, wo das «Palisades»-Feuer wütete, keine Menschen mehr vermisst. In den Orten Malibu und Altadena sei das Schicksal von 22 Bewohnern dagegen noch ungeklärt, berichtete die «Los Angeles Times». 

Große Teile Südkaliforniens unterlagen bis Freitag noch der «Red Flag»-Warnung mit erhöhter Feuergefahr, bevor am Wochenende ein Sturmtief mit Regen und kühleren Temperaturen nach langer Trockenheit Abhilfe bringen sollte. 

Trumps will sich vor Ort umsehen

Kurz nach seinem Amtsantritt wollte US-Präsident Donald Trump am Freitag von den Bränden betroffene Gebiete besuchen. Über den Ablauf wurde öffentlich zunächst wenig bekannt. Laut US-Medien war auch unklar, ob der Republikaner mit dem kalifornischen Gouverneur Gavin Newsom zusammentreffen würde. 

In seinem ersten TV-Interview als US-Präsident hatte Trump damit gedroht, Hilfen aus Washington zu streichen. Bundeshilfen für die Brandbekämpfung knüpfte er an Bedingungen, etwa sollte Kalifornien sein Wassermanagement ändern. 

In seiner ersten Amtszeit hatte Trump 2018 ein ausgebranntes Gebiet in Nordkalifornien besucht. Das verheerende «Camp Fire» zerstörte dort die im Wald gelegene Ortschaft Paradise, 85 Menschen starben, Zehntausende wurden obdachlos. Trump machte damals schlechtes Forstmanagement verantwortlich. Die Einschätzung von Experten, dass durch den Klimawandel verschärfte Trockenheit, Hitze und Wetterextreme mit eine Rolle spielten, wies er weitgehend zurück.

Milliarden-Hilfe aus der kalifornischen Staatskasse

Newsom kündigte am Donnerstag staatliche Zuwendungen von über 2,5 Milliarden US-Dollar (2,4 Mrd Euro) für die betroffenen Brandgebiete an. Er habe entsprechende Entwürfe unterzeichnet, teilte der Demokrat mit. Die staatlichen Gelder sollten unter anderem in die rasche Entsorgung von Brandschutt und Giftmüll und in den Wiederaufbau fließen. 

Klagen gegen Stadt und Wasserversorger

Mehrere Bewohner von Pacific Palisades, darunter das Schauspieler-Ehepaar Heidi Montag und Spencer Pratt, deren Häuser abgebrannt sind, gehen mit Klagen gegen die Stadt Los Angeles und die Wasserbehörde vor. Ein Vorwurf dreht sich um ein großes Wasserreservoir, das wegen Reparaturen schon länger leer war, als die Brände wüteten, berichtete die «Los Angeles Times» unter Berufung auf die Klageschrift. Trockene Hydranten sollen die Löscharbeiten erschwert haben. Das Wassersystem habe bei der Brandbekämpfung versagt, machen die Kläger geltend.


Bildnachweis: © Ethan Swope/AP/dpa
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