6. März 2025 / Aus aller Welt

Frühlingswetter: UV-Schutz essenziell für Krebsprävention

Das Wetter in Deutschland lädt zum Sonnenbaden ein. Die Sonnencreme sollte dabei nicht fehlen, denn UV-Strahlung ist die häufigste Ursache für Hautkrebs. Warum immer mehr davon betroffen sind.

In den kommenden Tagen soll es in Deutschland bis zu 20 Grad werden.
von dpa

Viel Sonnenschein und Temperaturen bis zu 20 Grad: Menschen in Deutschland können sich in den kommenden Tagen auf ausgezeichnetes Frühlingswetter freuen. Wichtig ist, dabei an den Sonnenschutz zu denken, sagt Hautarzt Jochen Utikal. «Die UV-Strahlung nimmt jetzt mehr und mehr zu.» Damit steigt auch das Risiko für Hautkrebs. In Deutschland gibt es immer mehr Menschen mit Hautkrebs-Diagnose, wie ein neuer Bericht der Barmer Krankenkasse zeigt.

Im Jahr 2023 wurde laut den Hochrechnungen der Krankenkasse bei rund 417.400 Menschen eine Diagnose für ein malignes Melanom, auch schwarzer Hauptkrebs genannt, gestellt. 2005 waren es noch etwa 188.600. Eine Diagnose für einen nicht-melanotischen Hautkrebs, auch als weißer Hautkrebs bekannt, erhielten laut Barmer im Jahr 2023 etwa 1,8 Millionen Menschen. Im Jahr 2005 waren es noch knapp 638.500.

Vor allem ältere Menschen betroffen

Es handelt sich nicht nur um Neuerkrankungen, sondern auch um Fälle, die nach einer Neuerkrankung noch in den Folgejahren dokumentiert werden. Für die Untersuchung hat die Krankenkasse Daten von rund 8 Millionen Barmer-Versicherten auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet.

Ein wesentlicher Teil des Anstiegs ist auf demografische Veränderungen in der Gesellschaft zurückzuführen. «Wir haben eine älter werdende Bevölkerung und Hautkrebs tritt vorwiegend bei älteren Menschen auf», erklärte Utikal, der die Hautkrebseinheit am deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und an der Universitätsmedizin Mannheim leitet. Bei schwarzem Hautkrebs gebe es aber auch viele jüngere Patienten.

Sonnenschutz in bestimmten Jahrzehnten zu wenig beachtet

Eine Rolle für den Anstieg spielt dem Bericht zufolge auch, dass Versicherte seit 2008 ab einem Alter von 35 Jahren Anspruch auf eine Früherkennungsuntersuchung auf Hautkrebs haben. Die Krankheit wird also seltener übersehen als früher. «Es ist gut, wenn die Diagnose gestellt wird, vielleicht erwischt man dadurch auch viele in frühen Stadien», sagte Utikal. 

Die Hautschäden, die man heute sehe, stünden häufig im Zusammenhang mit Schäden in den 70er und 80er Jahren. Damals habe man noch weniger auf Sonnenschutz geachtet. Außerdem seien die Lichtschutzfilter der Sonnencremes noch nicht so gut gewesen. Schwere Sonnenbrände von Kindern und Jugendlichen in dieser Zeit könnten daher der Grund dafür sein, dass Menschen, die heute 50 oder 60 Jahre alt sind, besonders von schwarzem Hautkrebs betroffen sind.

Schwarzer Hautkrebs ist gefährlicher

Das zeigen auch die Ergebnisse der Barmer. Demnach ist das Hautkrebsrisiko im Vergleich von Geburtskohorten von 1957 und 1968 gestiegen. Übermäßige UV-Expositionen in der Kindheit dürften nach Angaben von Studienautor Joachim Szecsenyi in den Kriegs- sowie ersten Nachkriegsgenerationen eher selten gewesen sein. Später hätten es sich Menschen dann häufiger leisten können, im Sommer in den Süden zu fahren. Auch Solarien, die in den 1980ern und 1990ern aufkamen, könnten eine Rolle spielen.

Utikal erklärte, schwarzer Hautkrebs sei gefährlicher als weißer, weil er sehr früh streuen könne. Wenn man den Krebs frühzeitig entdecke, seien die Prognosen aber gut, sagte Utikal. Es sei daher wichtig, auf Hautveränderungen zu achten. Hinweise könnten ungleichmäßig geformte Hautflecken, unterschiedliche Färbungen oder verwaschene Ränder bei Leberflecken sein.

Nach Angaben des Zentrums für Krebsregisterdaten starben 3.169 Menschen im Jahr 2023 an einem malignem Melanom der Haut. An hellem Hautkrebs starben den Angaben nach 1.048 Menschen.


Bildnachweis: © Jens Kalaene/dpa
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