Vor der niederländischen Küste sind die Vorbereitungen zum riskanten Abschleppen des brennenden Frachters angelaufen. Bergungsexperten wollten noch am Samstag die «Fremantle Highway» Richtung Osten zur Wattenmeerinsel Schiermonnikoog schleppen. Der neue Ankerplatz in der Nordsee soll sicherer sein. Das Schiff mit rund 3800 Autos an Bord liegt aktuell nördlich der Insel Terschelling. Wann das Schlepp-Manöver starten kann, hing der Wasserbehörde zufolge von den Gezeiten, dem Wetter und der Rauchentwicklung ab. Es werde alles getan, um Umweltschäden zu verhindern, sagte die Behörde in Den Haag. «Es werden keine direkten Folgen für die Watteninseln und ihre Bewohner und Natur erwartet.» Der zuständige Minister für Infrastruktur und Wasserverwaltung, Mark Harbers, sicherte dem Parlament in einem Brief zu, dass das Schiff während der gesamten Aktion ständig beobachtet werde. «An diesem Einsatz sind sehr erfahrene Bergungsspezialisten beteiligt, aber das ändert nichts daran, dass es hier um eine herausfordernde Aufgabe geht.» Doch macht man sich Sorgen am künftigen Ankerplatz Schiermonnikoog. «Wir halten uns auf dem Laufenden und den Atem an», twitterte Bürgermeisterin Ineke van Gent am Samstag. Die Behörden hätten aber versichert, dass der Transport gut begleitet werde. Das Feuer auf dem mit rund 3800 beladenen Frachter ist schwächer geworden, aber noch immer nicht gelöscht. Ein Auseinanderbrechen, Kentern oder Sinken des Schiffs ist noch möglich und könnte zu einer Umweltkatastrophe in der Nordsee führen. Bedroht wären die Inseln und auch das Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer. Ein Ölteppich könnte bis ins benachbarte Deutschland treiben. Seit Tagen liegt bereits ein Spezialschiff, das Öl räumen kann, direkt bei dem brennenden Frachter und soll ihn auch begleiten. Auch weitere Schiffe stehen den Angaben zufolge für Notfälle abrufbereit. 12 bis 14 Stunden soll die Fahrt im Norden der Wattenmeerinseln dauern. Danach soll der Frachter dann vorläufig rund 16 Kilometer im Norden von Schiermonnikoog liegen bleiben, bis ein Hafen gefunden ist. Welcher Hafen das sein könnte, ist noch nicht bekannt. Der neue Ort wurde aus Sicherheitsgründen gewählt. Denn bisher lag der brennende Frachter genau zwischen zwei sehr stark befahrenen Schifffahrtsrouten von und nach Deutschland. Außerdem soll der neue Ankerplatz windgeschützter sein. Am Freitag waren erstmals seit Ausbruch des Feuers vier Bergungs-Spezialisten an Bord der «Fremantle Highway» gewesen. Sie hatten eine stabile Verbindung zu einem Schlepper legen können und die Stabilität des Schiffs kontrolliert. Trotz des Feuers und der ungeheuren Hitze sei das Schiff auch unter der Wasserlinie intakt, teilte die Wasserbehörde mit. Der Frachter war auf dem Weg von Bremerhaven nach Singapur, als in der Nacht zum Mittwoch Feuer ausbrach. Bei der Evakuierung der Besatzung starb ein Mensch. Wie das Feuer entstehen konnte, ist noch nicht klar. Vermutet wird, dass der Brand in der Batterie eines elektrischen Autos begann. An Bord sind knapp 500 E-Autos - weitaus mehr als die 25, die man anfangs gemeldet hatte. Die Kosten der Bergung muss der japanische Eigentümer bezahlen. Er ist auch für mögliche Umweltschäden haftbar.Das Schiff kann noch sinken
Vier Bergungs-Spezialisten waren an Bord
Bildnachweis: © Coast Guard Netherlands/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
Experten bereiten Abschleppen von Frachter vor
Seit Tagen brennt der Autofrachter «Fremantle Highway» vor der niederländischen Küste. Nun wird das Feuer schwächer, und das Schiff kann verlegt werden. Doch das ist ein gefährliches Manöver.
Meistgelesene Artikel
- 29. Oktober 2025
Alle Erkelenzer St. Martinszüge 2025
Eine Übersicht über alle St. Martinsumzüge in den Erkelenzer Stadtteilen und umliegenden Dörfern (Stand: 29.10.25)
- 17. Oktober 2025
Freiheitsstatue wird online versteigert
Die in Erkelenz vielbeachtete Freiheitsstatue vom Konrad-Adenauer-Platz wird im Rahmen einer Online-Auktion versteigert.
- 4. November 2025
Tragischer Unfall nach Verabredung - Mann stirbt
Ein 82-Jähriger wird nach einem Restaurantbesuch von einem Auto erfasst und mitgeschleift. Der Fahrer und der Senior kannten sich. Die Polizei ermittelt gegen den Fahrer.
Neueste Artikel
- 15. November 2025
Erster Schnee zu Wochenbeginn
In der Nacht zu Montag könnte es weiß werden. Der Wetterdienst erwartet aber nur ein «sehr zaghaftes Winterintermezzo».
- 15. November 2025
Vogelgrippe: US-Behörde meldet H5N5-Fall bei einem Menschen
Die Vogelgrippe grassiert in Deutschland und anderen Teilen der Erde vor allem unter Geflügel. Die USA berichten nun von einem Fall, bei dem sich ein Mensch mit einem anderen Subtyp infiziert hat.
Weitere Artikel derselben Kategorie
- 15. November 2025
Erster Schnee zu Wochenbeginn
In der Nacht zu Montag könnte es weiß werden. Der Wetterdienst erwartet aber nur ein «sehr zaghaftes Winterintermezzo».
- 15. November 2025
Vogelgrippe: US-Behörde meldet H5N5-Fall bei einem Menschen
Die Vogelgrippe grassiert in Deutschland und anderen Teilen der Erde vor allem unter Geflügel. Die USA berichten nun von einem Fall, bei dem sich ein Mensch mit einem anderen Subtyp infiziert hat.






















