19. Dezember 2023 / Aus aller Welt

Polizei räumt besetztes Dach von einstiger Druckerei

Nach über eine Woche Besetzung hat die Polizei nun doch die ehemalige Dondorf-Druckerei in Frankfurt komplett geräumt. Zuvor hatte sie das aus Sicherheitsgründen noch ausgeschlossen.

Polizisten des SEK am Dach der einstigen Dondorf-Druckerei.
von dpa

Die Polizei hat die Besetzung der Frankfurter Dondorf-Druckerei beendet. Am frühen Dienstagmorgen seien acht Menschen auf dem Dach des Gebäudes festgenommen worden, sagte ein Polizeisprecher. Ein Mensch habe Widerstand geleistet und sei bei der Festnahme verletzt worden.

Der weitere Aufenthalt auf dem Dach bei Kälte sei ein Risiko für die Aktivisten gewesen. Unter «Prüfung der Verhältnismäßigkeit» habe die Polizei sich zur Räumung entschieden, hieß es. Zuvor hatte sie eine Räumung gegen Widerstände aus Sicherheitsgründen noch ausgeschlossen. Einen Aufruf der Goethe-Universität zu einer freiwilligen Räumung hatten die Aktivisten abgelehnt.

In der Nacht sind zudem zwei Menschen festgenommen worden, die Rucksäcke mit Lebensmitteln an einen Seilzug zum Dach gehängt haben sollen. Laut Polizeisprecher handle es sich dabei um Beihilfe zum Hausfriedensbruch. Die Aktivisten hatten zuvor kritisiert, dass die Polizei ihnen den Zugang zu Essen und Trinken verwehre. Diese hatte dagegen erklärt, dass die Aktivisten sicher ins Innere geleitet werden könnten, wo sie Essen und Trinken bekommen würden.

Aktivisten gegen den Abriss

Die Besetzung durch das Kollektiv «Die Druckerei» war bereits die zweite in diesem Jahr und hatte über eine Woche angedauert. Nach einer Räumung der Innenräume durch die Polizei am vergangenen Donnerstag hatte sich eine Gruppe von Aktivisten auf das Dach begeben, einige von ihnen verließen es in der Zwischenzeit.

Die Aktivisten fordern den Erhalt des Gebäudes als Industrie- und Kulturdenkmal. Es soll abgerissen werden, um Platz für einen Neubau des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik zu schaffen. In dem Gebäude, das dem Land Hessen gehört, hatte sich zuletzt das Institut für Kunstpädagogik der Goethe-Universität befunden.


Bildnachweis: © Lando Hass/dpa
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