4. Juli 2023 / Aus aller Welt

Schierlings-Wasserfenchel: Viel Aufwand für Rarität

Der Schierlings-Wasserfenchel wächst nur im deutschen Norden entlang der sogenannten Tideelbe. Das hat ihn einst im Zuge der Elbvertiefung berühmt gemacht. Mittlerweile wird für die Rarität viel getan.

Staudengärtner Martin Beckers pflanzt Schierlings-Wasserfenchel in einem Priel an der Tideelbe bei Howe.
von dpa

Mit großem Aufwand soll der vom Aussterben bedrohte und ausschließlich im nördlichsten Teil der Elbe vorkommende Schierlings-Wasserfenchel bewahrt werden.

So sind in den vergangenen Jahren mehr als 7000 Exemplare der seltenen Sumpfpflanze in den Elbematsch in Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein gepflanzt worden, wie Gerwin Obst von der Stiftung Lebensraum Elbe der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg sagte. Der Biologe betreut Stiftungs-Projekte rund um die botanische Seltenheit, darunter zehn neue Standorte entlang der Elbe.

Die zweijährige Pflanze wächst nur in der norddeutschen Tideelbe und nirgendwo sonst auf der Welt. Und selbst hier gibt es nur wenige Tausend Exemplare. Als Tideelbe wird ein Bereich des Flusses vom Südosten Hamburgs bis zur Nordsee bezeichnet, in dem es - für einen Fluss untypisch - Ebbe und Flut gibt. Der Schierlings-Wasserfenchel wächst ausschließlich in den regelmäßig überfluteten Auenbereichen der Elbe.

Jährlich gezählt, wie viele Exemplare es gibt

Die Pflanze war 2017 im Zuge der gerichtlichen Auseinandersetzung um die Elbvertiefung in Hamburg berühmt geworden. Weil die Pflanze so extrem selten ist, mussten die Planer der Fahrtrinnenvertiefung nachbessern, zudem sollten weitere Standorte für den Schierlings-Wasserfenchel geschaffen werden.

Auch die Hafenbehörde HPA hat in den Wasserfenchel deshalb seitdem mehr als 15,5 Millionen Euro investiert. Bis mindestens 2037 wird zudem jährlich gezählt, wie viele Exemplare es gibt. In einem ersten Monitoring sei der Bestand von fast 700 Pflanzen konstant geblieben. Im ganzen Norden zu beiden Seiten der Elbe sind es der Stiftung Lebensraum Elbe zufolge - je nach Zähljahr - wohl zwischen 1000 und 5000 Exemplare.


Bildnachweis: © Christian Charisius/dpa
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