28. Juni 2016 / Erlebe Dein Erkelenz

Public Viewing, 4. Teil

Achtelfinale: Deutschland vs. Slowakei

Ja oder nein? Gehen wir zum Public Viewing auf dem Markt oder nicht? Selten sind wohl Wetter-Apps auf Smartphones häufiger befragt worden, als im Laufe des Sonntagnachmittags. Vielen hing noch das spätabendliche Hagelbombardement vom Donnerstag in den Knochen, da hatten sie keine Lust, Ähnliches noch einmal in Erkelenz erleben zu müssen. 

Jeder schwörte auf seine Wetter-App, jeder wusste, dass die seinige das „richtige“ Wetter prognostiziert. Und dennoch gab es Unterschiede. Die eine Anwendung sah eine dichte Wolkendecke mit gelegentlichen Regenschauern zum Zeitpunkt des EM-Achtelfinales Deutschland gegen Slowakei voraus, die andere zeigte eine aus den Wolken hervorlugende Sonne als Symbol für akzeptables Wetter, die dritte brachte eine lockere Bewölkung mit sehr geringen Regenwahrscheinlichkeit ins Spiel. Und dann? Dann kam es so, wie es auch beim Fußball immer kommt: Der Ball rollt – und alle vorherigen Ja, Nein, Vielleicht oder Aber spielen keine Rolle mehr.

Die Organisatoren von Dein Erkelenz und KulturGarten hatten das Spielfeld gut präpariert. Ähnlich den Rasenmeistern im EM-Stadion schafften sie eine gute Basis für einen gelungenen Frühabend auf dem Markt. Selbst der Hagelschaden auf der Projektionsfläche war behoben, die defekte Paneele (zweite in der oberen Reihe links) war ausgetauscht worden. Die Getränkestände und Imbissbuden warten strategisch gut platziert, die Gastronomen auf dem Markt hatten ihre Tische und Stühle passgenau positioniert – die praktischen Voraussetzungen für ein schönes Rudelgucken waren gegeben.

Das fanden wohl auch die Fußballfans. Sie hatten sich, allen Wetter-Apps zum Trotz oder auch wegen der Wetter-Apps, zum virtuellen EM-Stadion in der Erkelenzer Innenstadt aufgemacht. Die Zahl der Trikotträger wird immer größer, vereinzelt war auch schon eine schwarz-rot-goldene Fahne zu erblicken. Ob die 600 Fans vom dritten Public Viewing erreicht wurden, ließ sich mangels Zählomat nicht feststellen. Die Zuschauerzahl ist aber auch nicht entscheidend, auf die Stimmung kommt es an. Und die wurde am Sonntag noch besser als bei dem Spiel zuvor. Das lag nicht nur daran, dass die deutsche Mannschaft ihrem Spielpartner aus der Slowakei turmhoch überlegen war – und dass der Lieblingsnachbar der Nation schnell für „Ruhe im Karton“ sorgte. Es lag auch an den Besuchern auf dem Markt selbst. Sie hatten sich viel zu erzählen über Hagelschäden, sie hatten viel zu jubeln über drei Tore, sie hatten nur kurz zu warten bei Getränkebestellungen und einige hatten sich zu freuen über einige Preise, wenn sie denn das Ergebnis des vorherigen EM-Spiels der Deutschen richtig getippt hatten oder über den Erwerb eines Quadratmeter Kunstrasens am Stand des SC 09 Erkelenz.

Man durfte zufrieden sein an diesem Abend – wenn da nicht das aus dem Borussia-Park beliebte (?) „Döpp, döpp, döpp“ beim zweiten Tor erklungen wäre. Denn das erinnerte daran, dass kein deutscher Nationalspieler aus den Reihen der Niederrhein-Borussen zum Löwschen Team gehört. Ein kleiner Wermutstropfen beim großen Public-Viewing-Fest in Erkelenz, auf das dann doch noch ein paar Regentropfen fielen, trotz oder wegen aller möglichen Wetter-Apps.

Jetzt heißt es warten bis zum nächsten Rudelgucken. Erst im nächsten Monat wird es sein: Am Samstag, 2. Juli, beginnt um 21 Uhr das Viertelfinalspiel der deutschen Mannschaft. Gegen Italien. Es wird bestimmt ein schöner Abend werden mit Bratwurst, Pizza, Bier uvm… (kl)

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