10. Juli 2016 / Erlebe Dein Erkelenz

Public Viewing, 6. Teil

Deutschland vs. Frankreich auf dem Markt

Merke: Frankreich ist nicht Brasilien, und lässt sich nicht mit 1:7 im Halbfinale wegkloppen! Diese bittere Erkenntnis stand spätestens in der 45. Minute des Halbfinales der EM fest und schlug Sekunden später in Erschrecken um. Das war nicht nur an den Bildschirmen im heimischen Wohnzimmer so, das galt auch für das phänomenale Rudelgucken auf dem Markt in Erkelenz. „Grob geschätzt 1400 Besucher“ waren es, wie Dominik Mercks zur Halbzeit verkündete. Mercks sorgt gemeinsam mit Raphael Meversieck vom Kultur Garten sowie Marwin Altmann und Thomas Poos von Dein Erkelenz für das erste Public Viewing in der Innenstadt und war vor den zweiten 49 Minuten durchaus noch zuversichtlich. Wie fast alle tippte er immer noch auf einen Sieg der deutschen Adler gegen die gallischen Hähne. Doch die ließen sich nicht rupfen, und bestätigten die Ahnung eines einzelnen Skeptikers, der nicht nur das Halbzeitergebnis, sondern auch das Endergebnis zum Unmut seiner Umgebung richtig vorhersagte …

Die Spielfilm ist schnell erzählt: Nach einer überflüssigen Ecke und einem „dämlichen Handspiel“ (O-Ton des ZDF-Dampfplauderers B.R) bringt ein Elfmeter den Gastgeber in Führung. Ein haarsträubendes Passspiel im eigenen Fünfer führt in der zweiten Halbzeit zum zweiten Treffer der französischen Nachbar. Die deutsche Mannschaft muss nach Hause fahren.
Ihr gleich taten es die vielen Zuschauer in Erkelenz, denen diesmal nicht das Wetter, sondern das Spielergebnis die gute Laune verhagelte. Ob es tatsächlich „nur“ 1400 waren, die bei herrlichem Sommerabendwetter am Alten Rathaus standen und auf die Projektionsfläche schauten? Andere „Zählexperten“ gaben schätzungsweise 2000 Besucher an. Wie dem auch sie, sie erlebten das Ende des diesjährigen Sommermärchens hautnah mit. Aber sie ließen die Köpfe nicht hängen. Es gibt Schlimmeres als ein verlorenes Fußballspiel. Die Halbwertzeit des Ereignisses ist gering. Wer redet nächste Woche noch von dieser EM, wenn es wieder die sensationellen Wechsel der unvergleichlichen „Stars“ von Hüh nach Hott gibt und darüber in Riesenlettern berichtet wird. The show must go on!

Auch die Rudelgucker in Erkelenz nahmen das Ergebnis zur Kenntnis, schimpften über den einen oder anderen Kicker, ärgerten sich über die eine oder andere vergebene Chance, räsonierten über die "unglückliche" Schiedsrichteransetzung der frankophilen UEFA und hätten gerne das Tor der Franzosen um ein paar Zentimeter verschoben, damit der Ball nicht gegen das Aluminium, sondern ins Netz fliegt. Aber so? 0:2 verloren, ab nach Hause, die Fähnchen und Wimpel wieder vom Auto abmontiert, den Fanschal für zwei Jahre verstaut – der Alltag hat uns wieder. Und es bleibt die Erfahrung eines tollen Public Viewings in Erkelenz, von mutigen, jungen Leuten in die Wege geleitet, die zeigten, das mit Zaudern und Zögern niemand ins Städtchen zu locken ist, und unterstützt von einigen Sponsoren, die an die Jungen glaubten. Vielen Dank dafür.

Mal schauen, wer sich in zwei Jahren bei der WM andocken will. Doch zunächst gibt es noch ein Public Viewing bei der EM 2016: das Finale am Sonntag um 21 Uhr. Dann sind alle, die sich am Markt versammeln, und nicht nur die in Erkelenz weilenden Freunde aus St. James, bestimmt für die gallischen Hähne, und wünschen sich deren Sieg über Nani – oder wie der portugiesische Gockel heißt. (kl)

 

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