14. August 2023 / Aus aller Welt

Dutzende Vermisste nach Erdrutsch an Jademine

Unfälle in Jademinen sind im autoritär von einer Militär-Junta regierten Myanmar keine Seltenheit. Bei einem neuen Unglück werden nach einem Erdrutsch rund 50 Menschen vermisst.

Rettungskräfte an der Stelle des Erdrutsches in einer Jademine in Myanmar.
von dpa

Nach einem großen Erdrutsch an einer Jademine im Norden Myanmars haben Rettungskräfte am Montag nach Dutzenden Vermissten gesucht. Bis zum Abend (Ortszeit) galten am Unglücksort in der Gemeinde Hpakant im Bundesstaat Kachin mit seinen lukrativen Jadevorkommen 34 Menschen als vermisst, wie örtliche Rettungskräfte der Deutschen Presse-Agentur bestätigten. Anwohner sprachen indes von etwa 50 Menschen, von denen jede Spur fehle. Der Vorfall ereignete sich am Sonntagnachmittag in der Nähe des Dorfes Mana.

Rettungskräfte sagten zudem am Montag, sie hätten aus der Entfernung zwei Leichen gesichtet, könnten diese aber wegen des sumpfartigen Bodens nicht bergen. Bereits am Sonntag waren demnach acht Verletzte lebend gefunden und in das örtliche Krankenhaus gebracht worden. Durch Erdrutsche kommen in Myanmar jedes Jahr zahlreiche Jademinenarbeiter ums Leben oder werden vermisst.

Auch am Sonntag hätten Jadesucher auf riesigen Hügeln abgelagerter Erde und Schutt, die aus anderen Minen stammten, ihr Glück versucht. Dann rutschten die Erdmassen aus bisher nicht bekannten Gründen in einen See. «Die Bergleute fielen mit der Erde hinunter», sagte ein Anwohner, der bei den Rettungsarbeiten mithalf, der dpa. Aus Gründen der Sicherheit wollte er anonym bleiben. Bisher seien keine Leichen geborgen worden, fügte er hinzu. Geregnet habe es zum Zeitpunkt des Unglücks nicht, hieß es.

Myanmar befindet sich seit dem Putsch des Militärs am 1. Februar 2021 in politischen Unruhen. Das Militär geht mit harter Hand vor, um Proteste, Bewegungen des zivilen Ungehorsams und den bewaffneten Widerstand von Anti-Junta-Milizen im ganzen Land einzudämmen, die die Militärregierung gewaltsam stürzen wollen. Nach Angaben der Menschenrechtsgruppe Assistance Association for Political Prisoners, die die Morde und Menschenrechtsverletzungen dokumentiert, wurden seit dem Putsch mindestens 3919 Menschen getötet und mehr als 24.246 Menschen verhaftet.


Bildnachweis: © Str/Xinhua/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Polarlichter bringen Deutschlands Nachthimmel zum Leuchten
Aus aller Welt

Polarlichter haben am Wochenende für ein buntes Spektakel am Nachthimmel über Deutschland gesorgt. Auslöser dafür war ein extrem starker Sonnensturm.

weiterlesen...
Drei Neueröffnungen in der Innenstadt
Aktuelle Nachrichten

Drei Neueröffnungen in der Innenstadt

weiterlesen...
Lambertusmarkt diesesmal auf dem Johannismarkt
Märkte und Stadtfeste

Lambertusmarkt diesesmal auf dem Johannismarkt

weiterlesen...

Neueste Artikel

Vier Menschen in Lebensgefahr nach Blitzeinschlag
Aus aller Welt

Eine Gewitterzelle zieht über Dresden, als plötzlich ein Blitz am Elbufer einschlägt. Menschen werden schwer verletzt, mehrere von ihnen schweben in Lebensgefahr.

weiterlesen...
Hochwasser im Südwesten - Aufräumen und abwarten
Aus aller Welt

Noch sind die Schäden des enormen Regens und Hochwassers im Saarland und in Rheinland-Pfalz nicht beseitigt. Doch für Dienstag steht schon neuer Regen an. Wie geht es in der Region weiter?

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Vier Menschen in Lebensgefahr nach Blitzeinschlag
Aus aller Welt

Eine Gewitterzelle zieht über Dresden, als plötzlich ein Blitz am Elbufer einschlägt. Menschen werden schwer verletzt, mehrere von ihnen schweben in Lebensgefahr.

weiterlesen...
Hochwasser im Südwesten - Aufräumen und abwarten
Aus aller Welt

Noch sind die Schäden des enormen Regens und Hochwassers im Saarland und in Rheinland-Pfalz nicht beseitigt. Doch für Dienstag steht schon neuer Regen an. Wie geht es in der Region weiter?

weiterlesen...