20. April 2024 / Aus aller Welt

Zugunglück mit zwei Toten: Ermittlungen vor dem Abschluss

Vor fast einem Jahr kamen bei einem Zugunglück nahe Köln zwei Arbeiter ums Leben. Die Strecke war zum Unfallzeitpunkt noch nicht gesperrt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung.

Ein Intercity-Zug war im Mai 2023 in Hürth in eine Gruppe von Arbeitern gefahren, zwei von ihnen kamen ums Leben.
von dpa

Knapp ein Jahr nach dem schweren Zugunglück mit zwei Toten in Hürth bei Köln nähern sich die Ermittlungen dem Ende. «Ich gehe davon aus, dass die Ermittlungen in überschaubarer Zeit abgeschlossen werden können», teilte ein Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Wann die Behörde über eine Anklageerhebung entscheidet, könne er aber noch nicht sagen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen zwei Beschuldigte wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung. 

Bei dem Unfall Anfang Mai 2023 hatte ein Intercity-Zug zwei 27 und 31 Jahre alte Arbeiter erfasst. Sie waren sofort tot. Fünf Kollegen konnten im letzten Augenblick zur Seite springen und erlitten einen Schock. Die Männer hatten im Auftrag der Deutschen Bahn Arbeiten am Gleisbett durchgeführt. Als sie sich auf die Schienen begaben, waren sie davon ausgegangen, dass die Strecke bereits gesperrt war - das war aber nicht der Fall. 

Bei den Ermittlungen geht es im Kern um die Frage, warum die vorgeschriebenen Kommunikationsabläufe nicht funktionierten. Einer der Beschuldigten war am Unfalltag als verantwortlicher Bauüberwacher einer Ingenieurgesellschaft eingesetzt, der andere als Sicherungsposten einer Sicherheitsfirma. 

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sind mittlerweile alle maßgeblichen Zeugen vernommen worden. «Die internen Betriebsanweisungen der betroffenen Unternehmen sind ebenso ausgewertet worden wie die sichergestellten Kommunikationsdaten der Verfahrensbeteiligten», sagte der Sprecher. Nun erhielten die Anwälte noch Akteneinsicht und Gelegenheit zur Stellungnahme. 


Bildnachweis: © Mirko Wolf/TNN/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Polarlichter bringen Deutschlands Nachthimmel zum Leuchten
Aus aller Welt

Polarlichter haben am Wochenende für ein buntes Spektakel am Nachthimmel über Deutschland gesorgt. Auslöser dafür war ein extrem starker Sonnensturm.

weiterlesen...
Drei Neueröffnungen in der Innenstadt
Aktuelle Nachrichten

Drei Neueröffnungen in der Innenstadt

weiterlesen...
Portmonee nach vorgetäuschter Autopanne gestohlen / Zeugensuche
Polizeimeldungen

Erkelenz (ots) - Eine ältere Frau fuhr am späten Donnerstagvormittag (25. April) mit ihr

weiterlesen...

Neueste Artikel

Wo ist Arian? - Suche nach vermisstem Jungen ohne Erfolg
Aus aller Welt

Fieberhaft haben die Einsatzkräfte wieder nach dem sechsjährigen Arian aus Niedersachsen gesucht - bis zum späten Donnerstagnachmittag. Wie geht es nun weiter?

weiterlesen...
Forscher ziehen seltenes Blauaugentäubchen von Hand auf
Aus aller Welt

Mehr als 70 Jahre lang gab es keine Spur vom Blauaugentäubchen. Die Vögel sind extrem gefährdet. Mit einer Aufzucht von Hand möchten Forscher zum Überleben der Art beitragen.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Wo ist Arian? - Suche nach vermisstem Jungen ohne Erfolg
Aus aller Welt

Fieberhaft haben die Einsatzkräfte wieder nach dem sechsjährigen Arian aus Niedersachsen gesucht - bis zum späten Donnerstagnachmittag. Wie geht es nun weiter?

weiterlesen...
Forscher ziehen seltenes Blauaugentäubchen von Hand auf
Aus aller Welt

Mehr als 70 Jahre lang gab es keine Spur vom Blauaugentäubchen. Die Vögel sind extrem gefährdet. Mit einer Aufzucht von Hand möchten Forscher zum Überleben der Art beitragen.

weiterlesen...