20. März 2023 / Aus aller Welt

Gewaltige Algenfront bedroht Strände am Golf von Mexiko

Stinkend und unschön: In großen Mengen kommen sie auf beliebte US-Strände zu - die Braunalgen. Was harmlos erscheint, kann zu einem echten Problem werden.

Auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán haben die Braunalgen viele Strände befallen.
von dpa

Eine gewaltige Masse Braunalgen treibt auf die US-Küste und Strände im Golf von Mexiko zu. Insgesamt bewegten sich rund 6,1 Millionen Tonnen der Algen aus dem Zentralatlantik in Richtung Karibik, berichteten Meeresforscher der Universität von Südflorida. Das sei die zweitgrößte Menge der Algen seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2011.

Erste Ausläufer der Algenwolke seien bereits an Stränden der mexikanischen Halbinsel Yucatán angespült worden, hieß es. Medienberichten zufolge sind auch Strände der Insel Key West, an der Südspitze der USA, bereits betroffen.

Das sind Auswirkungen der Algen

Die Algen beeinträchtigen die wichtige Tourismusindustrie in der Region. Wenn die Algen nach dem Anlanden verwesen, setzten sie das nach faulen Eiern stinkende Gas Schwefelwasserstoff frei, schrieb das Gesundheitsamt von Florida auf seiner Website. Das Gas sei nicht gefährlich, könne jedoch Augen und Atemwege reizen. Zudem könnten in den Algen lebende Kleinstlebewesen beispielsweise zu Hautausschlägen führen. Forscher warnen zudem davor, die Algen zu verzehren oder sie als Dünger zu verwenden. Sie könnten große Mengen an Schwermetallen wie Arsen oder Kadmium enthalten, hieß es.

Ein altbekanntes Phänomen

Die Algen an sich sind nicht neu. Schon Christoph Kolumbus habe sie im 15. Jahrhundert beschrieben, schrieben Wissenschaftler in einer Studie aus dem Jahr 2019. Seit 2011 nähmen deren Ausbreitung aber massiv zu. Der Algenteppich erstrecke sich von Westafrika bis in den Golf von Mexiko, schrieben die Wissenschaftler. Der genaue Grund dafür ist noch unklar. Das übermäßige Wachstum könnte aber mit dem Eintrag von Stickstoff und Phosphor aus großen Flüssen wie dem Amazonas, dem Kongo oder dem Mississippi in die Ozeane zusammenhängen, sagte Brian Lapointe von der Florida Atlantic University der «New York Times».


Bildnachweis: © Thomas Müller/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Zwei Tote bei Flugunfall auf Luftwaffenstützpunkt in Hohn
Aus aller Welt

Es soll ein ganz normaler Trainingsflug für den Learjet werden. Doch beim Start geht etwas schief, die Maschine stürzt noch auf dem Flugplatzgelände ab und zwei Menschen sterben.

weiterlesen...
PKW beschädigt Schranke an Baumarkt / Zeuge gesucht
Polizeimeldungen

Erkelenz (ots) - Ein Kunde eines Baumarkts an der Aachener Straße beobachtete am 13. Mai

weiterlesen...
Hochwertige Maschinen und Werkzeuge aus Baucontainer entwendet
Polizeimeldungen

Erkelenz (ots) - Diebe drangen im Industriegebiet gewaltsam in einen auf einem Grundstüc

weiterlesen...

Neueste Artikel

Volles Stadion trotz Protest: Rammstein-Konzert in München
Aus aller Welt

Zahlreiche Menschen protestieren und fordern Fans zum Boykott auf - mit wenig Erfolg. Zu den Vorwürfen gegen Gruppenmitglied Lindemann äußert sich die Band bei dem Auftritt nicht.

weiterlesen...
Abholzung in Brasiliens Amazonasgebiet deutlich gesunken
Aus aller Welt

Während der Amtszeit des rechten Präsidenten Bolsonaro galt die «grüne Lunge» der Welt als besonders gefährdet. Nachfolger Lula verspricht den Schutz des Regenwalds - nun gibt es einen ersten Erfolg.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Volles Stadion trotz Protest: Rammstein-Konzert in München
Aus aller Welt

Zahlreiche Menschen protestieren und fordern Fans zum Boykott auf - mit wenig Erfolg. Zu den Vorwürfen gegen Gruppenmitglied Lindemann äußert sich die Band bei dem Auftritt nicht.

weiterlesen...
Abholzung in Brasiliens Amazonasgebiet deutlich gesunken
Aus aller Welt

Während der Amtszeit des rechten Präsidenten Bolsonaro galt die «grüne Lunge» der Welt als besonders gefährdet. Nachfolger Lula verspricht den Schutz des Regenwalds - nun gibt es einen ersten Erfolg.

weiterlesen...