28. März 2023 / Aus aller Welt

Mindestens 39 Tote bei Brand in Migrantenunterkunft

Aus Protest gegen ihre mögliche Abschiebung aus Mexiko stecken Migranten ihre Matratzen in Brand. Das Feuer in der Migrantenunterkunft gerät außer Kontrolle. Der «amerikanische Traum» endet direkt an der US-Grenze.

Rettungskräfte vor der Migrantenunterkunft im mexikanischen Ciudad Juarez. Bei einem Brand starben dort Dutzende Menschen.
von dpa

Bei einem Brand in einer Migrantenunterkunft im Norden von Mexiko sind mindestens 39 Menschen ums Leben gekommen. 29 weitere Menschen seien bei dem Feuer in der Einrichtung in der Stadt Ciudad Juárez an der Grenze zu den USA verletzt worden, teilte die mexikanische Einwanderungsbehörde (INM) mit.

«Aus Protest legten sie Matratzen vor die Tür der Unterkunft und zündeten sie an», sagte Präsident Andrés Manuel López Obrador bei einer Pressekonferenz. Das Feuer sei außer Kontrolle geraten. Am Dienstag versammelten sich Migranten vor dem Unglücksort und skandierten «Gerechtigkeit, Gerechtigkeit». Medienberichten zufolge wird nun ermittelt, ob die Opfer eingeschlossen waren.

Nach Angaben der Einwanderungsbehörde hielten sich zum Zeitpunkt des Unglücks in der Nacht auf Dienstag (Ortszeit) 68 erwachsene Männer aus Mittel- und Südamerika in der Unterkunft auf. «Es ist sehr traurig, dass so etwas geschieht», sagte der Präsident. Medienberichten zufolge waren die Migranten am Vortag an verschiedenen Grenzübergängen in Ciudad Juárez aufgegriffen worden. Sie waren in die Migrantenunterkunft gebracht worden, um sie später in ihre Heimatländer abzuschieben.

Aus vielen verschiedenen Ländern

Unter den Toten und Verletzten waren nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Männer aus Guatemala, Honduras, El Salvador, Venezuela, Ecuador und Kolumbien. Guatemalas Präsident Alejandro Giammattei teilte mit, er habe das Außenministerium seines Landes angewiesen, die Familien der Opfer konsularisch zu unterstützen.

Die US-Botschaft in Mexiko zeigte sich betroffen. «Der Aufbau eines Systems für sichere, geordnete und humane Einwanderung ist eine gemeinsame Verantwortung, der sich Regierungen, internationale Organisationen und die Gesellschaft stellen müssen, um Vorfälle wie diese zu verhindern», hieß es in einer Stellungnahme.

Mexiko liegt auf der Migrationsroute von Menschen, die versuchen, die USA zu erreichen. Sie fliehen vor Armut, Gewalt und politischen Krisen in ihren Heimatländern. Zwischen Oktober 2021 und Oktober 2022 registrierte die US-Grenzschutzbehörde mehr als zwei Millionen Versuche von Migranten, in die USA zu gelangen. Neben Migranten aus Mittelamerika machen sich immer mehr Menschen aus Venezuela, Haiti und Kuba auf den Weg.


Bildnachweis: © ---/AP/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Polarlichter bringen Deutschlands Nachthimmel zum Leuchten
Aus aller Welt

Polarlichter haben am Wochenende für ein buntes Spektakel am Nachthimmel über Deutschland gesorgt. Auslöser dafür war ein extrem starker Sonnensturm.

weiterlesen...
Drei Neueröffnungen in der Innenstadt
Aktuelle Nachrichten

Drei Neueröffnungen in der Innenstadt

weiterlesen...
Portmonee nach vorgetäuschter Autopanne gestohlen / Zeugensuche
Polizeimeldungen

Erkelenz (ots) - Eine ältere Frau fuhr am späten Donnerstagvormittag (25. April) mit ihr

weiterlesen...

Neueste Artikel

Hochwassernacht im Saarland - Scholz versichert Solidarität
Aus aller Welt

Straßen und Häuser unter Wasser, Tausende Rettungseinsätze und Sorge um eine Altstadt: In 24 Stunden fällt im Saarland stellenweise mehr Regen als im gesamten April. Kanzler Scholz besucht die Region.

weiterlesen...
Warum Fäkalien Großbritanniens Küste verpesten
Aus aller Welt

Kaum ein Land in Europa hat so viel Küste wie das Vereinigte Königreich. Doch die «Great British Seaside» wird zunehmend von Abwasser verschmutzt. Die Gründe dafür sind haarsträubend.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Hochwassernacht im Saarland - Scholz versichert Solidarität
Aus aller Welt

Straßen und Häuser unter Wasser, Tausende Rettungseinsätze und Sorge um eine Altstadt: In 24 Stunden fällt im Saarland stellenweise mehr Regen als im gesamten April. Kanzler Scholz besucht die Region.

weiterlesen...
Warum Fäkalien Großbritanniens Küste verpesten
Aus aller Welt

Kaum ein Land in Europa hat so viel Küste wie das Vereinigte Königreich. Doch die «Great British Seaside» wird zunehmend von Abwasser verschmutzt. Die Gründe dafür sind haarsträubend.

weiterlesen...