10. April 2023 / Aus aller Welt

Haus in Marseille stürzt ein - Sechs Tote in Trümmern

Mitten im südfranzösischen Marseille stürzt in der Osternacht ein Haus ein. Stundenlang sucht die Feuerwehr nach Verschütteten in den Trümmern, unter denen Flammen lodern. Für manche gibt es traurige Gewissheit.

Ein Feuerwehrauto steht in einer Straße in der Nähe der Stelle, an der das Gebäude eingestürzt ist.
von dpa

Am Osterwochenende ist ein Haus in der Marseiller Innenstadt eingestürzt und hat mindestens sechs Menschen in den Tod gerissen. Rettungskräfte fanden ihre Leichen nach stundenlangem Einsatz in den Trümmern. Zur Identität der Opfer gab es zunächst keine Informationen.

Seit dem Kollaps in der Nacht zum Sonntag werden die acht Bewohner des Gebäudes vermisst. Die mühsame Suche nach den mutmaßlich Verschütteten ging weiter.

«Solange es Hoffnung gibt, Lebende zu finden, hören wir nicht auf», sagte Marseilles Bürgermeister Benoît Payan. Bereits am Sonntagabend hatte er jedoch eingeräumt, die Hoffnung, Menschen lebend unter den Trümmern zu finden, sei verschwindend gering. Die Rettungsarbeiten gestalteten sich anderthalb Tage lang schwierig, weil nach dem Einsturz ein Feuer mehrere Meter unter dem Geröll entstanden war. Um Verschüttete nicht zu gefährden, konnte die Feuerwehr es nicht auf klassische Weise mit Schaum und Wasser löschen. Die Rettungshunde konnten wegen des Brandgeruchs und der Hitze außerdem zunächst nicht gut nach Verschütteten suchen. Am Nachmittag war der Brand laut Feuerwehr kein Problem mehr.

Grund für Einsturz war wohl eine Explosion

In der Nacht zum Sonntag war ein vierstöckiges Haus in der Rue Tivoli im fünften Marseiller Arrondissement eingestürzt. Auch Teile der beiden benachbarten Häuser wurden dabei heruntergerissen. Einige Stunden später brach eines der danebenstehenden Häuser dann ebenfalls vollständig in sich zusammen. Grund für den Einsturz war wohl eine Explosion. Fünf Menschen aus benachbarten Gebäuden wurden bei dem Unglück verletzt. Mehr als 30 Häuser wurden evakuiert.

«In dem Gebäude lebten acht Personen und es sind diese acht Personen, von denen wir zurzeit keine Nachricht haben», sagte Staatsanwältin Dominique Laurens am Sonntagabend. Bei den vermutlich Verschütteten handele es sich überwiegend um ältere Menschen und ein Pärchen um die 30. Kinder seien wohl nicht in dem Gebäude gewesen, als es einstürzte. Wie es zu der Explosion kam, sei noch unklar. Das Haus und die benachbarten Gebäude seien nicht als heruntergekommen oder einsturzgefährdet bekannt gewesen.

Der Vorfall in der Osternacht und das lange Bangen um die mutmaßlich Verschütteten lösten in Frankreich Entsetzen aus. Im Fernsehen waren schockierte Anwohner zu sehen. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron schrieb auf Twitter, er denke an alle Betroffenen und deren Angehörige.

Auch Premierministerin Élisabeth Borne zeigte sich auf Twitter bestürzt. Innenminister Gérald Darmanin reiste noch am Sonntagvormittag zum Unglücksort in der südfranzösischen Hafenstadt.


Bildnachweis: © Bishr El Touni/AP/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Erneut holt ein falscher Bankmitarbeiter Debitkarten ab / Zeugen gesucht
Polizeimeldungen

Erkelenz-Hetzerath (ots) - Wieder ist es Betrügern gelungen, an Bankkarten zu kommen. Am

weiterlesen...
Versuchter Einbruch in Bekleidungsmarkt
Polizeimeldungen

Erkelenz (ots) - Im Zeitraum zwischen Mittwochabend (10. April), 19 Uhr, und Donnerstagm

weiterlesen...
Diebstahl eines Peugeot Boxers
Polizeimeldungen

Erkelenz (ots) - Unbekannte stahlen einen auf der Wilhelmstraße abgestellten Peugeot Box

weiterlesen...

Neueste Artikel

Terminal am Münchner Flughafen zeitweise geräumt
Aus aller Welt

Ein Mensch gelangt am Münchner Airport ohne Kontrolle in den Sicherheitsbereich. Während Polizisten nach ihm suchen, wird das Terminal 1 geräumt.

weiterlesen...
Bereits 257 Flutopfer in Kenia
Aus aller Welt

Auch wenn die Heftigkeit der Regenfälle in Kenia allmählich nachlassen soll, werden immer neue Tote aus Schlamm und Trümmern geborgen. Mit einem Feiertag soll am Freitag der Opfer gedacht werden.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Terminal am Münchner Flughafen zeitweise geräumt
Aus aller Welt

Ein Mensch gelangt am Münchner Airport ohne Kontrolle in den Sicherheitsbereich. Während Polizisten nach ihm suchen, wird das Terminal 1 geräumt.

weiterlesen...
Bereits 257 Flutopfer in Kenia
Aus aller Welt

Auch wenn die Heftigkeit der Regenfälle in Kenia allmählich nachlassen soll, werden immer neue Tote aus Schlamm und Trümmern geborgen. Mit einem Feiertag soll am Freitag der Opfer gedacht werden.

weiterlesen...